Computerviren
und ihre Vermeidung
Kapitel 1
Copyright (C) 04/1993 by Howard Fuhs
1. Vorwort
Dieses Buch soll weder eine streng wissenschaftliche Abhandlung über das Thema Computerviren darstellen, noch soll es Wege aufzeigen, wie solche Viren zu programmieren sind. Es soll auch nicht den "Mythos Computervirus" weiter nähren. Vielmehr soll dieses Buch relativ leicht verständlich Informationen zum Thema Computerviren bereithalten und den Leser so umfassend über dieses Thema informieren, daß der weitverbreitete Mythos des Computervirus durch eine sinnvolle Aufklärung der PC-Anwender und der Öffentlichkeit abgebaut werden kann.Dieses Buch ist ebenso als Mittler zwischen den Virenforschern auf der einen Seite und den einfachen PC-Anwendern auf der anderen Seite gedacht. Es soll die Entdeckungen und neuen Sachverhalte der Virenforscher in eine, so hoffe ich, einfach zu verstehende Sprache für PC-Anwender umwandeln. Es soll ebenfalls als Nachschlagewerk für den PC-Anwender dienen, wenn es um die Virenprävention oder die Virenentfernung geht.
Ich befürchte allerdings, daß der PC-Anwender trotzdem gewisse Grundkenntnisse der Computertechnik benötigt, um einige Sachverhalte richtig zu verstehen. Aus Gründen der Aktualität werde ich in diesem Buch nur ganz selten gezielt auf den einen oder anderen Virus eingehen. Denn die heute aktuellen und gefährlichen Viren können morgen schon ein alter Hut sein und keine ernstzunehmende Gefahr mehr darstellen. Zu dem Zeitpunkt, als ich diese Zeilen schrieb, waren der Fachwelt ca. 1400 Viren bekannt. Auf all diese Viren in diesem Buch einzugehen, würde den Rahmen sprengen, und es wäre zum Zeitpunkt der Drucklegung bereits veraltet.
Die Idee zu diesem Werk kam mir im Februar 1992, als der Michelangelo-Virus durch die Medien geisterte. Aufgrund der vielen Anfragen meiner Kunden und der allgemein grassierenden von den Medien geschürten Panik unter den PC-Anwendern, stellte ich fest, wie wenig Informationen und Wissen der PC-Anwender über Computerviren tatsächlich hat. In der Hoffnung, Wissenslücken auszugleichen, glaubten viele PC-Anwender fast jedes Gerücht, das von den Medien verbreitet wurde oder ihnen von Bekannten und Freunden erzählt wurde. Alles schön nach dem Motto: "Wer nichts weiß, muß alles glauben ". Bei fast jedem meiner Kunden fing der erste Satz über das Thema Computerviren mit den Worten "Ich habe gehört, daß ....." an. Und am allerwenigsten wußten die Journalisten über dieses Thema richtig und ausreichend Bescheid.
Daß viele diese Unwissenheit ausnutzten, um unseriöse Geschäfte mit der Angst der PC-Anwender zu machen, muß ich hier wohl nicht näher erläutern.
Die Leser, die dieses Buch mit Zufriedenheit oder einem leichten Kopfnicken lesen, möchte ich bitten mir zu schreiben, ob an diesem Buch das eine oder das andere noch verbessert werden könnte oder müßte. Meinen Kritikern möchte ich sagen, daß ich immer an einer konstruktiven Kritik interessiert bin.
Wiesbaden im April 1993
Howard Fuhs
1.1 Beschriebene Computersysteme
In diesem Buch beschreibe ich hauptsächlich die Arbeitsweise von Computerviren für den IBM-kompatiblen PC unter dem Betriebs-system PC/MS-DOS. Es handelt sich um den am weitesten verbreiteten Computertyp, für den es (leider) auch die meisten Computerviren gibt. Auf die Beschreibung von Viren für Computer wie den Commodore Amiga und den Atari ST verzichte ich in diesem Buch völlig. Diese Computer spielen in der professionellen Anwendung von Computersystemen heute so gut wie gar keine Rolle mehr und sind nur noch als Hobbycomputer im Einsatz. Außerdem ist die Anzahl an Computerviren für diese Rechnersysteme relativ gering und stellt nur noch eine relativ geringe Gefahr dar. Ich nehme in diesem Buch auch Großcomputer mit dem UNIX Betriebssystem aus. Hierbei handelt es sich um Computersysteme, die in der Regel von Fachleuten und Informatikern betrieben und gewartet werden. Des weiteren sind für UNIX Systeme ebenfalls nur wenige, experimentelle Computerviren bekannt, die verhältnismäßig wenig verbreitet sind.
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